85. „Wer das Schwert umgürtet, rühme sich nicht wie einer, der es wieder ablegt!“ (1Kön 20,11)

Haben wir vergessen, dass das Glaubensleben ein Kampf ist und erst am Ende feststeht, wer den Sieg errungen hat? Erst wenn die Ziellinie erreicht ist, haben wir den Wettlauf erfolgreich bestanden. Erst wenn die Wüste ganz durchschritten ist, können wir den Fuß auf den heiligen Boden des gelobten Landes setzen. Erst wenn die Frucht reif ist, ist sie bereit zur Ernte. Erst wenn die Braut bereit ist, weil sie das Wesen ihres Bräutigams widerspiegelt, wird die himmlische Hochzeit stattfinden:

Off 19,7 Lasst uns fröhlich sein und jubeln und ihm die Ehre geben! Denn die Hochzeit des Lammes ist gekommen, und seine Frau hat sich bereit gemacht.

8 Und es wurde ihr gegeben, sich in feine Leinwand zu kleiden, rein und glänzend; denn die feine Leinwand ist die Gerechtigkeit der Heiligen.

Im Geist der Weissagung lesen wir:

VSL 426 Wenn Sünder bei ihrer Bekehrung durch das Blut der Versöhnung Frieden mit Gott finden, hat das christliche Leben eben erst begonnen. Jetzt müssen wir „uns der vollen Reife zuwenden“ (Heb 6,1 ELB) und müssen heranwachsen zu einem vollkommenen Menschen, „zum vollen Maß der Fülle Christi.“ (Eph 4,13)

1SM 315 Nicht wer die Rüstung anlegt, kann sich des Sieges rühmen, denn er hat die Schlacht noch zu schlagen und den Sieg zu erringen, sondern wer bis zum Ende durchhält, wird gerettet werden.

Ansonsten verweise ich auf die Ausführungen unter These 83, besonders das erste Ellen-White-Zitat aus Selected Messages.

84. Solange wir leben, ist unsere Aufgabe, durch „seine göttliche Kraft“ und „die kostbaren und größten Verheißungen“ unsere „Berufung und Erwählung fest zu machen“ (2Pe 1,3.4.10).

Kann man wirklich die Bibel lesen und die Hunderte und Tausende moralischer Appelle – Ermutigung, Ermahnung, Stärkung, Belehrung, Motivierung, Zurechtweisung – übersehen, die auf buchstäblich jeder einzelnen Seite an die Gläubigen gerichtet werden? Welchen Sinn hätten alle diese Weisungen, wäre unsere Rettung schon „vollbracht“ und unser Heil bereits „gewiss“? Sie wären kaum mehr als Beiwerk, Zierrat, Makulatur. Und so werden sie, wenn wir ehrlich sind, teilweise in unseren Reihen auch behandelt.

Ist in unsere Gemeinden die „antiautoritäre Erziehung“ auf geistlicher Ebene eingedrungen? Fürchten wir uns, Maßstäbe aufzuzeigen und moralische Standards einzufordern? Hoffen wir, die Bäume in unserem Gemeindegarten würden schon von selbst die richtige Form annehmen und reiche Frucht bringen, wenn wir uns nur alle „lieb haben“ und jeden „bedingungslos annehmen“? Aus diesem Traum sollten wir aufwachen, denn das funktioniert weder in der Kinder- noch in der Erwachsenenerziehung. Von allein wächst in dieser Welt nur das Böse. Wir sind gefallene Wesen, selbst in bekehrtem Zustand. Nur durch gezielte, gewollte und beständige Prägung – von innen durch den Dienst des Heiligen Geistes, von außen durch den Dienst der Gemeindefamilie – entsteht ein schöner, Christus ähnlicher, himmelstauglicher Charakter.

Möge der Geist uns die folgenden Worte aufschließen und tief einprägen, denn sie sind eines der zahllosen Beispiele für die biblische Ausgewogenheit zwischen notwendiger Ermahnung und notwendiger Ermutigung:

2Pe 1,3 Da seine göttliche Kraft uns alles zum Leben und zur Gottseligkeit geschenkt hat durch die Erkenntnis dessen, der uns berufen hat durch seine eigene Herrlichkeit und Tugend,

4 durch die er uns die kostbaren und größten Verheißungen geschenkt hat, damit ihr durch sie Teilhaber der göttlichen Natur werdet, die ihr dem Verderben, das durch die Begierde in der Welt ist, entflohen seid:

5 eben deshalb wendet aber auch allen Fleiß auf und reicht in eurem Glauben die Tugend dar, in der Tugend aber die Erkenntnis,

6 in der Erkenntnis aber die Enthaltsamkeit, in der Enthaltsamkeit aber das Ausharren, in dem Ausharren aber die Gottseligkeit,

7 in der Gottseligkeit aber die Bruderliebe, in der Bruderliebe aber die Liebe!

8 Denn wenn diese Dinge bei euch vorhanden sind und zunehmen, lassen sie euch im Hinblick auf die Erkenntnis unseres Herrn Jesus Christus nicht träge und nicht fruchtleer sein.

9 Denn bei wem diese Dinge nicht vorhanden sind, der ist blind, kurzsichtig und hat die Reinigung von seinen früheren Sünden vergessen.

10 Darum, Brüder, befleißigt euch umso mehr, eure Berufung und Erwählung fest zu machen! Denn wenn ihr diese Dinge tut, werdet ihr niemals straucheln.

11 Denn so wird euch reichlich gewährt werden der Eingang in das ewige Reich unseres Herrn und Heilandes Jesus Christus.

83. Objektiv „gewiss“ ist unsere Erlösung erst am Ende unseres Lebens bzw. bei der Wiederkunft.

Mit „objektiv gewiss“ meine ich: endgültig, faktisch unumkehrbar. Eine genauere Formulierung des Zeitpunkts, an dem diese Unumkehrbarkeit eintritt, wäre: „erst, wenn sie im Untersuchungsgericht bestätigt worden ist“. Es steht allein in der Autorität des himmlischen Gerichts und damit des Sohnes Gottes, dem der Vater „das ganze Gericht gegeben hat“ (Joh 5,22), das endgültige Urteil über jedes einzelne menschliche Schicksal festzustellen und auszusprechen. Wenn jemand sein Heil für eine bereits entschiedene „Gewissheit“ hält, weiß er nicht nur mehr als der Himmel, sondern verletzt ungewollt auch das göttliche Privileg des Richtens.

Jak 4,12 Einer ist Gesetzgeber und Richter, der zu erretten und zu verderben vermag. Du aber, wer bist du, der du den Nächsten richtest?

Das biblische Verbot zu richten schließt das eigene Schicksal mit ein. Obwohl Paulus dazu auffordert: „Prüft euch selbst, ob ihr im Glauben seid“ (2Kor 13,5) – ein Feststellen des gegenwärtigen Zustands –, distanziert er sich vom „Urteilen“ oder „Richten“ – dem Feststellen des endgültigen Zustands:

1Kor 4,3 Mir aber ist es das Geringste, dass ich von euch oder von einem menschlichen Gerichtstag beurteilt werde; auch beurteile ich mich nicht selbst.

4 Denn ich bin mir nichts bewusst; aber damit bin ich nicht gerechtfertigt, sondern der Herr ist es, der mich beurteilt.

5 Darum richtet nichts vor der Zeit, bis der Herr kommt, der auch das im Finstern Verborgene ans Licht bringen und die Absichten der Herzen offenbar machen wird; und dann wird jedem das Lob von Gott zuteil werden.

Vers 4 scheint mir hier besonders wichtig. Sogar dann, wenn wir vor uns selbst mit reinem Gewissen dastehen („ich bin mir nichts bewusst“), was an sich ein wunderbarer und zweifellos erstrebenswerter Zustand ist, birgt dies nicht die Gewissheit, dass Gott uns ebenso beurteilt. Paulus’ Feststellung entspringt dem tiefen Bewusstsein der Grenzen und Fehlbarkeit menschlichen Urteilsvermögens. In Bezug auf Gottes Treue und Barmherzigkeit dürfen wir in der Tat von absoluter Sicherheit sprechen; mit Blick auf unsere angeborene Untreue ist es jedoch mehr als angemessen, eine äußerst demütige und bescheidene Haltung einzunehmen und das letzte Urteil Gott zu überlassen. Es gibt hier eine feine Trennlinie zwischen friedvollem Gottvertrauen, was das eigene Schicksal anbelangt, und einer Anmaßung, die die eigene Nichtigkeit übersieht.

Ist uns bewusst, dass der Geist der Weissagung, der generell zu unglaublich viel Mut, Freude und Zuversicht im Christenleben inspiriert, ausdrücklich davor warnt, sich als „gerettet“ im Sinne einer endgültigen Tatsache anzusehen? Ellen White schreibt:

1SM 314f. Wir dürfen niemals die Hände zufrieden in den Schoß legen und keine Fortschritte mehr machen, indem wir sagen: „Ich bin gerettet.“ Wer so denkt, verliert seine Motivation für Wachsamkeit, Gebet und den ernsthaften Vorwärtsdrang hin zu höheren Zielen. Keine geheiligte Zunge wird diese Worte je aussprechen, bis Christus kommt und wir durch die Tore der Stadt Gottes einziehen. Dann können wir mit vollstem Recht Gott und das Lamm für unsere ewige Erlösung verherrlichen. Solange der Mensch voller Schwachheit ist – denn er selbst kann seine Seele nicht retten –, sollte er es niemals wagen zu sagen: „Ich bin gerettet.“

Die Propagierung einer unbiblischen „Heilsgewissheit“ verleitet Geschwister dazu, diese klare Warnung zu missachten, oder verunsichert sie mit dem Eindruck, ihr Glaubensleben sei nicht in Ordnung oder zumindest weniger fortgeschritten, wenn diese Sicherheit fehle.

Ein abschließender Gedanke: Es scheint, dass selbst die Auferstandenen bei der Wiederkunft einschließlich der lebendig verwandelten 144 000 ein Problem mit der heute verbreiteten „Heilsgewissheit“ haben – oder wie sonst sollen wir uns das bange Schweigen aller nach dem Ausruf erklären: „Wer wird bestehen? Ist mein Kleid fleckenlos?“

EW 15f. [Jesu] Augen glichen einer Feuerflamme, sein prüfender Blick las alles in seinen Kindern. Da wurden alle Gesichter blass, und die Gesichter der von Gott Verworfenen wurden finster. „Wer wird bestehen?“, riefen wir alle aus. „Ist mein Kleid fleckenlos?“ Die Engel hörten auf zu singen, und eine furchtbare Stille trat ein. Dann sagte Jesus: „Wer saubere Hände und ein reines Herz hat, wird bestehen. Meine Gnade ist für euch ausreichend.“ Da hellten sich unsere Gesichter auf, und Freude erfüllte jedes Herz. (vgl. EG 13)

82. Hoffnung hat Frieden mit Gott, weil sie in seinen Verheißungen ruht, während sie gleichzeitig einen heiligen Vorwärtsdrang besitzt, sich diese Verheißungen zu eigen zu machen.

Glaube und Hoffnung ruhen nicht in Sichtbarem und sinnlich Wahrnehmbarem, ja nicht einmal in logisch Nachvollziehbarem, sondern im ewigen, „siebenmal geläuterten“ (Ps 12,7) und uneingeschränkt wahrhaftigen Wort eines Gottes, „der nicht lügen kann“ (Tit 1,2). Das ist gerade das Wesen des Glaubens, den wir von Gott erhalten, dass er uns an einem Punkt jenseits des menschlichen Horizontes verankert. Das macht rettenden Glauben zu etwas „Geistlichem“, im Gegensatz zu den verschiedensten Varianten von „Fleischlichem“, die der Mensch aus seiner eigenen Kreativität und Willenskraft hervorbringen kann.

„Frieden mit Gott“ ist die geistliche Frucht des Glaubens an Christus als vollständigen Erlöser. Es ist ein geistlicher Friede, der sich nicht in erster Linie auf Fakten stützt, sondern auf die existenzielle Gemeinschaft mit Jesus und die neue Identität in Ihm (These 80). In Gottes Verheißungen zu „ruhen“, heißt nicht in erster Linie, in intellektuell erfassbaren Tatsachen zu ruhen (dazu muss man nicht geistlich sein), sondern in einer von Vertrauen, Liebe und Hingabe geprägten Beziehung (das kann nur ein wiedergeborener Mensch, da es eine „geistliche“ Beziehung ist, vermittelt durch den „Geist“ Gottes).

Röm 8,24 Eine Hoffnung, die gesehen wird, ist keine Hoffnung. Denn wer hofft, was er sieht?

Heb 11,1 Der Glaube aber ist eine Verwirklichung dessen, was man hofft, ein Überführtsein von Dingen, die man nicht sieht.

Weil nun Glaube und Hoffnung sich per Definition auf etwas beziehen, das „man nicht sieht“, von dem man aber dennoch „überführt“ = überzeugt ist, entfalten sie sich in einer inspirierenden und motivierenden Spannung: Sie streben nach der Verwirklichung des Erhofften (der Verheißung), befähigen ihren Besitzer aber schon jetzt zu einem „Ruhen in der Verheißung“, die ihren Grund in der Verlässlichkeit dessen findet, der die Verheißung gegeben hat.

Dieser scheinbare Gegensatz ist tief biblisch und unverzichtbar für ein gesundes Verstehen und Erfahren des Evangeliums in seiner erlösenden Kraft. Seine beste Schilderung findet er wahrscheinlich im Hebräerbrief, und das beste Beispiel oder praktische Gleichnis dafür ist wohl der Sabbat, wie er in diesem Brief beleuchtet wird. Paulus nennt Israels Einzug ins Land Kanaan das „Eingehen in die Ruhe“ und setzt diese Ruhe gleich mit der Sabbatruhe und ganz allgemein mit Erlösung:

Heb 4,6 Weil es nun dabei bleibt, dass einige in [die Ruhe] eingehen und die, denen zuerst die gute Botschaft verkündigt worden ist [die aus Ägypten gezogene Generation Israels], des Ungehorsams wegen nicht hineingegangen sind,

7 bestimmt er wieder einen Tag: ein „Heute“, und sagt durch David nach so langer Zeit, wie vorhin gesagt worden ist: „Heute, wenn ihr seine Stimme hört, verhärtet eure Herzen nicht!“

8 Denn wenn Josua sie in die Ruhe gebracht hätte, würde er danach nicht von einem anderen Tag geredet haben.

9 Also bleibt noch eine Sabbatruhe dem Volk Gottes übrig.

10 Denn wer in seine Ruhe eingegangen ist, der ist auch zur Ruhe gelangt von seinen Werken wie Gott von seinen eigenen.

11 Lasst uns nun eifrig sein, in jene Ruhe einzugehen, damit nicht jemand nach demselben Beispiel des Ungehorsams falle [wie Israel in der Wüste]!

Das Volk Israel erlebte seine wahre „Sabbatruhe“ erst, nachdem sie unter Josua ihre neue Heimat Kanaan in Besitz genommen hatten. Das ist ein Typus für Erlösung – denn auch wir, das geistliche Israel, werden die wahre, noch ausstehende Sabbatruhe erst erleben, nachdem wir das himmlische Kanaan unter „Jesus“ (die griechische Form von „Josua“) eingenommen haben. Trotzdem dürfen wir jetzt schon Woche für Woche wie das Alte Israel den Sabbattag als Verheißung und Vorgeschmack der wahren Ruhe feiern und erleben. Am Sabbat ruhen wir real – aber gleichzeitig symbolisch in etwas, das noch nicht zur Erfüllung gekommen ist. Wir ruhen, um gestärkt in die nächsten sechs Tage zu gehen und „eifrig“ (V. 11) danach zu streben, dass sich die eigentliche Ruhe der Erlösung einmal an uns erfüllen wird. Das ist kein Widerspruch zum Glauben, sondern das wahre Wesen von Glauben und Hoffen.

Vers 10 wird oft so erklärt, als sei der Gläubige zur Ruhe gekommen von seinen fruchtlosen und auslaugenden Bemühungen, aus sich selbst Gehorsam und gute Werke hervorzubringen. Während der Gedanke an sich völlig richtig und ein ganz wesentlicher Teil des Erlösungsplanes ist, ist dies nicht, was der Vers sagt (dafür allerdings viele andere Bibelstellen). Tatsächlich spricht der Vers von Werken in einem positiven Zusammenhang, denn sie werden verglichen mit Gottes Werken an den sechs Schöpfungstagen, gefolgt von „Seiner Ruhe“ am ersten Sabbat der Weltgeschichte.

Der Text legt sogar nahe, dass ohne Werke gar keine Ruhe erfolgen kann, also nur der zur Ruhe gelangen wird, der Werke im Sinne Gottes getan hat, weswegen Paulus auch zu dem Fazit kommt: „Lasst uns nun eifrig sein, in jene Ruhe einzugehen“. Anders ausgedrückt: Nur mit persönlichem Eifer, der sich in entsprechenden Werken zeigt, können wir die versprochene Ruhe erreichen – gemäß dem Vorbild Gottes bei der Schöpfung und entgegen dem Negativbeispiel Israels, das „des Ungehorsams wegen“ (V. 6), also wegen mangelnder Werke, das gelobte Land nicht betreten konnte. Daher sind diese erwünschten Werke ganz offensichtlich Glaubenswerke, gewirkt durch den Heiligen Geist, verdient und vorbereitet von Christus, gelebt aus einer lebendigen Beziehung mit Jesus heraus. Das „zur Ruhe Gelangen“ des Gläubigen „von seinen Werken“ entspricht dem Gedanken in Offenbarung 14:

Off 14,13 Glückselig die Toten, die von jetzt an im Herrn sterben! Ja, spricht der Geist, damit sie ruhen von ihren Mühen, denn ihre Werke folgen ihnen nach.

81. Hoffnung schaut nicht auf Sichtbares, sondern glaubt an das Unsichtbare, weil Gott es versprochen hat.

Röm 8,24 Auf Hoffnung hin sind wir errettet worden. Eine Hoffnung aber, die gesehen wird, ist keine Hoffnung. Denn wer hofft, was er sieht?

25 Wenn wir aber das hoffen, was wir nicht sehen, so warten wir mit Ausharren.

Gottes Versprechen erfüllen sich immer, und der höchste Beweis und die größte aller Sicherheiten und Ermutigungen, die Gott uns dafür geben konnte, war die Menschwerdung Seines Sohnes und dessen Opfer auf Golgatha als Sündenträger für die Welt. Christus ist das unbedingte JA Gottes zum gefallenen Menschen.

2Kor 1,19 Denn der Sohn Gottes, Christus Jesus, … war nicht Ja und Nein, sondern in ihm ist ein Ja geschehen.

20 Denn so viele Verheißungen Gottes es gibt, in ihm ist das Ja, deshalb auch durch ihn das Amen, Gott zur Ehre durch uns.

Weil Gott einen so unendlich hohen Preis für dieses Ja gezahlt hat, ist es absolut sicher und unverrückbar, dass er in demselben Namen auch das Amen sprechen wird, nämlich die Erfüllung und Vollendung jeder Verheißung. In Christus empfangen wir die Verheißung und erhalten Anrecht auf ihre Segnungen, und durch Christus erfüllt sich die Verheißung an uns. In diesem Prinzip besteht das ganze Evangelium, und es umfasst den gesamten Erlösungsplan. Christus ist für jeden von uns das Alpha und das Omega, der Anfang und das Ende, der Erste und der Letzte. Wir haben daher nicht den geringsten Grund, an unserer Vervollkommnung zu zweifeln, denn ihre Verwirklichung im Heilsplan ist zutiefst verwurzelt im Wesen und Charakter Gottes.

Bedenken wir die tiefe Gewissheit, die Gott uns ins Herz pflanzen möchte und wie sie im folgenden Abschnitt zum Ausdruck kommt:

Heb 6,13 Denn als Gott dem Abraham die Verheißung gab, schwor er bei sich selbst – weil er bei keinem Größeren schwören konnte –

14 und sprach: „Wahrlich, reichlich werde ich dich segnen, und sehr werde ich dich mehren.“

15 Und so erlangte er, indem er ausharrte, die Verheißung.

16 Denn Menschen schwören bei einem Größeren, und der Eid ist ihnen zur Bestätigung ein Ende alles Widerspruchs.

17 Deshalb hat sich Gott, da er den Erben der Verheißung die Unwandelbarkeit seines Ratschlusses noch viel deutlicher beweisen wollte, mit einem Eid verbürgt,

18 damit wir durch zwei unveränderliche Dinge, bei denen Gott doch unmöglich lügen kann, einen starken Trost hätten, die wir unsere Zuflucht dazu genommen haben, die vorhandene Hoffnung zu ergreifen.

19 Diese haben wir als einen sicheren und festen Anker der Seele, der in das Innere des Vorhangs hineinreicht,

20 wohin Jesus als Vorläufer für uns hineingegangen ist, der nach der Ordnung Melchisedeks Hohepriester in Ewigkeit geworden ist.

Es ließe sich so viel zu diesen Versen sagen, aber das würde den Rahmen dieses Kommentars sprengen. Schließen wir diese These mit dem Gedanken: Der „sichere und feste Anker unserer Seele“ – unsere Hoffnung, unsere biblische „Heilsgewissheit“, wenn man es so nennen will – ist Jesus, unser Stellvertreter, Bürge und Hohepriester im himmlischen Heiligtum, dessen Leben, Tod, Auferstehung und Fürsprache das Ja und Amen dafür sind, dass aus uns Sündern wieder Heilige werden – vollkommen hergestellt wie einst Adam und Eva, ohne jeden Makel, ohne Flecken und Runzel, ohne das kleinste bisschen, was noch an die Entstellung der Sünde erinnern könnte. Was für eine große und kostbare Verheißung!

80. Unsere Hoffnung auf ewiges Leben besteht nicht in externen Fakten wie „zugerechneter Gerechtigkeit“ oder einem Eintrag im Buch des Lebens, sondern in dem Sohn Gottes: „Wer den Sohn hat, hat das Leben; wer den Sohn Gottes nicht hat, hat das Leben nicht.“ (1Joh 5,12)

Diese These hat nicht den Sinn, die Bedeutung von Fakten abzuwerten, denn unsere Erlösung hat eine Menge mit objektiven Fakten zu tun, die außerhalb von uns ihren Bestand haben. Es ist Tatsache, dass uns bei der Übergabe unseres Lebens an Christus Seine Gerechtigkeit zugerechnet und unser Name ins Lebensbuch eingeschrieben worden ist. Es ist Tatsache, dass der Vater uns um der Verdienste Jesu willen im Augenblick unserer Bekehrung den Status und die Vorrechte eines Geschöpfes gewährt, das niemals gesündigt hat und in vollkommener sittlicher Reinheit vor Ihm steht. Ebenso ist Tatsache, dass Gott uns bereits „versiegelt und das Unterpfand des Geistes in unsere Herzen gegeben hat“ (2Kor 1,22).

All diese Liebesbeweise Gottes sollen uns deutlich machen und fest einprägen, wie kostbar wir Ihm sind, wie treu Er für unsere Vollendung vorgesorgt hat und dass Seine Gnadenmittel für unsere Erlösung so überschwänglich sind, dass der Vater schon vom allerersten Schritt unseres Lebensweges mit Christus uns ganz so behandelt, als sei alles bereits vollständig vollbracht. Es ist ein Ausdruck davon, wie sicher unsere Erlösung ist, wenn wir unser Vertrauen einfach stets und ständig auf Ihn setzen, egal was passiert. Er kann es sich leisten, vor den heiligen Engeln und dem gesamten Universum das Risiko einzugehen, uns schon jetzt voll als Seine Kinder anzuerkennen, weil Er weiß, dass nichts und niemand uns aus Seiner Hand reißen kann – außer wir selbst.

Ich versuche, es noch einmal anders auszudrücken: Gott versucht mit all diesen symbolträchtigen Handlungen und Zusicherungen nicht, uns die Illusion zu vermitteln, unser Heil sei bereits abgeschlossen und daher „gewiss“. Gott will uns aber mit der größtmöglichen Zuversicht (biblisch „Hoffnung“!) inspirieren, dass unsere Rettung absolut unerschütterlich ist und unweigerlich zum Ziel führen wird und muss, wenn wir nur eines tun: im Glauben auf Christus schauen und an Ihm bleiben, komme, was da wolle. Keine „externen Fakten“ können ersetzen, was letztlich entscheidend für eines jeden Erlösung sein wird: tägliche Hingabe an und innige Vertrautheit mit Jesus. Und die Frucht davon wird ein geisterfülltes Leben sein, ein Leben in beständigem Gehorsam gegenüber allen Geboten Gottes.

Das Bleiben in Christus ist entscheidend – und „bleiben“ ist nichts Punktuelles, sondern impliziert eine Zeitspanne. Wer biblische Hoffnung verstehen will, dem empfehle ich das Studium des Hebräerbriefes. Paulus beweist dort eine wunderbare Ausgewogenheit zwischen einerseits Ermutigung und geistlichem Zuspruch aufgrund der Treue und Barmherzigkeit Gottes sowie andererseits Ermahnung und Wachsamkeit aufgrund der bleibenden menschlichen Neigung zum Bösen und zum schleichenden Abfall. Hier einige Texte, die deutlich machen, dass unser Heil von Gottes Seite zwar in der Tat „gewiss“ ist, von unserer Seite aber das Vertrauen „bis zum Ende“ benötigt:

Heb 2,1 Deswegen müssen wir umso mehr auf das achten, was wir gehört haben, damit wir nicht etwa am Ziel vorbeigleiten.

Heb 3,6 Sein Haus sind wir, wenn wir die Freimütigkeit und den Ruhm der Hoffnung bis zum Ende standhaft festhalten

14 Denn wir sind Teilhaber des Christus geworden, wenn wir die anfängliche Zuversicht bis zum Ende standhaft festhalten.

Heb 4,1 Fürchten wir uns nun, dass nicht etwa – da die Verheißung, in seine Ruhe einzugehen, noch aussteht – jemand von euch als zurückgeblieben erscheint …

11 Lasst uns nun eifrig sein, in jene Ruhe einzugehen, damit nicht jemand nach demselben Beispiel des Ungehorsams falle!

Heb 6,1 Deshalb wollen wir das Wort vom Anfang des Christus lassen und uns der vollen Reife zuwenden [wörtl. Vollkommenheit] …

11 Wir wünschen aber sehr, dass ein jeder von euch denselben Fleiß beweise zur vollen Gewissheit der Hoffnung bis ans Ende [o. Ziel],

12 damit ihr nicht träge werdet, sondern Nachahmer derer, die durch Glauben und Ausharren die Verheißungen erben.

Als Beispiel für dieses „Glauben, Ausharren und Erben“ führt Paulus daraufhin Abraham an und sagt einige Verse weiter:

15 Und nachdem er [Abraham] so ausgeharrt hatte, erlangte er die Verheißung.

Dann wendet er dieses Prinzip auf alle Gläubigen an und sagt, wir haben

18 … Zuflucht genommen zum Ergreifen der vor uns liegenden Hoffnung

Paulus macht deutlich, dass zur Errettung (zum „Erlangen der Verheißung“ und „Ergreifen der Hoffnung“) „Glaube und Ausharren“ gehören – ein beständiger Glaube also, der Zeit und Prüfungen überdauern kann. Die Ausdrucksweise in Vers 18 zeigt, dass die Hoffnung „vor uns liegt“ und noch nicht endgültig „ergriffen“ worden ist, also sich noch nicht erfüllt hat. Dies ist die gleiche Aussage wie vorher in Vers 11, wo es heißt, wir sollten „Fleiß beweisen zur vollen Gewissheit der Hoffnung bis ans Ende“ – mit anderen Worten: erst „am Ende“ verwirklicht sich unsere Hoffnung und wird zur „Gewissheit“. Und bis zu diesem Zeitpunkt, den Gott allein kennt, brauchen wir Glauben, Fleiß und Ausharren. Und selbstverständlich, damit wir uns nicht missverstehen, sind alle diese Tugenden ebenso Gaben, die wir durch Christus und das Wirken des Heiligen Geistes von Gott empfangen und nicht aus uns selbst hervorbringen.

Fazit: Dass unser „Heil“ zur „Gewissheit“ wird, ist momentan noch ein zukünftiges Ereignis. Die Bibel spricht von der Erlösung als „Hoffnung“, weil sie eine Verheißung ist, deren volle Verwirklichung „noch aussteht“ (Heb 4,1). Weil sie uns aber von Gott in Christus im wahrsten Sinne des Wortes „felsenfest“ zugesagt ist, dürfen wir uns dennoch schon jetzt an ihr erfreuen und dankbar und motiviert an der Hoffnung festhalten – „im Glauben ausharren“ –, bis zu dem wunderbaren, unvergleichlichen Tag, an dem wir ihre Erfüllung erleben. Darin sollen wir dem Vorbild derer nacheifern, die auf diese Weise „die Verheißungen geerbt“ (Heb 6,12) haben.

79. Die Bibel spricht nicht von „Heilsgewissheit“, sondern von Hoffnung, „denn auf Hoffnung hin sind wir errettet worden.“ (Röm 8,24)

Es ist an sich nicht falsch, zur Beschreibung unseres Glaubens auch Begriffe zu verwenden, die in der Bibel nicht vorkommen. Es vergrößert aber die Gefahr, dass subjektive, willkürliche Elemente mit in die Definition einfließen. Und bei „Heilsgewissheit“ ist das ohne Zweifel geschehen.

Betrachten wir den biblischen Befund. In der Lutherübersetzung (1984) finden sich im Neuen Testament nur zwei Texte mit dem Wort „Gewissheit“:

  • Kolosser 2,2: „Gewissheit und Verständnis“ (andere übersetzen „Gewissheit im Verständnis“).
  • 1. Thessalonicher 1,5: „Predigt des Evangeliums … in großer Gewissheit“.

In der Elberfelder finden sich einige weitere Texte:

  • Römer 4,21: Abrahams „Gewissheit“, das Gott seine Verheißungen erfüllen würde.
  • Hebräer 6,11: Wir sollen um die „volle Gewissheit der Hoffnung“ eifern.
  • Hebräer 10,22: Wir dürfen in „voller Gewissheit des Glaubens“ ins himmlische Heiligtum eintreten.

Keine dieser Stellen hat mit „Gewissheit des Heils“ im üblichen Sinne zu tun. Am ehesten würde wohl noch „Gewissheit der Hoffnung“ passen, doch spricht gerade dieser Text nicht von etwas, das bereits vollendete Tatsache wäre, sondern um das wir „eifern“ sollen. Was uns zum Begriff der Hoffnung führt. Paulus schreibt an die Römer:

Röm 8,24 Denn auf Hoffnung hin sind wir errettet worden. Eine Hoffnung aber, die gesehen wird, ist keine Hoffnung. Denn wer hofft, was er sieht?

25 Wenn wir aber das hoffen, was wir nicht sehen, so warten wir mit Ausharren.

Es würde zu weit führen, den Zusammenhang von Römer 8 im Einzelnen darzustellen, aber im Grunde macht Paulus in diesem Kapitel an verschiedenen Stellen klar, dass unsere Erlösung erst vollendet sein wird, wenn wir die Unsterblichkeit empfangen. Er nennt das „die Sohnschaft: die Erlösung unseres Leibes“ (V. 23). Die Anzahlung, die unsere Berechtigung zu ewigem Leben anzeigt, ist „die Erstlingsgabe des Geistes“ (23), und derselbe Geist macht am Ende die Toten lebendig und schenkt ewiges Leben (11). Der Geist ist es auch, der uns „von dem Gesetz der Sünde freigemacht hat“ (2), eine neue „Gesinnung“ schenkt (6), sodass wir „nach dem Geist wandeln“ und das Gesetz erfüllen (4). Wenn wir „ausharren“ bis zur Erfüllung von Gottes Verheißung (25) und dabei auch bereit sind, für Christus zu leiden (17), werden wir die ewige Herrlichkeit erlangen (17). Anschließend führt Paulus auf sehr ermutigende Weise aus, dass auf diesem Weg in die Ewigkeit uns alle Dinge zum Guten dienen müssen und Gott für alle unsere Bedürfnisse und notwendigen Schritte liebevoll und überreichlich vorgesorgt hat (siehe auch den Abschnitt über Röm 8,29ff. in These 68).

„Hoffnung“, wie die Bibel diesen Begriff gebraucht, beschreibt gut unsere Situation als „Pilger“ zur himmlischen Heimat, die wir zwar die Verheißung des ewigen Lebens (= des Heils) haben, aber noch nicht die Erfüllung. Wir müssen anerkennen: Solange wir auf dieser Erde leben, unsere alte Natur noch besitzen und Satan aktiv ist, besteht die Möglichkeit, zu fallen und sogar abzufallen. Sicherheit finden wir nicht in uns, sondern allein im konsequenten Abwenden vom eigenen Ich und im Ausstrecken zu Christus hin, der all das für uns und in uns ist und sein wird, was zu unserem persönlichen Heil notwendig ist. Können wir dabei die „Gewissheit“ haben, am Ziel anzukommen? Ja, wenn wir das Wesen dieser Gewissheit richtig, d. h. biblisch definieren.

Wir haben ein ganz anschauliches biblisches Beispiel dafür, welche Art Gewissheit wir als Pilger zum Himmel haben dürfen, und das ist Israels Wüstenwanderung. Ihre Reise hatte die in These 76 erwähnten drei Stationen: Anfang – Prozess – Ende (Ziel). Der Anfang war ihre Befreiung aus Ägypten – das ist ein Bild für unsere Bekehrung. Dann folgte ein längerer, wortwörtlich „schrittweiser“ Prozess, nämlich ihre Wanderung durch die Wüste – ein Bild für unser Leben in der Nachfolge und unsere Heiligung. Das Ziel war schließlich das Land Kanaan, die neue Heimat – ein Bild für den Himmel und die Neue Erde.

Jetzt die Gretchenfrage: Hatten die Israeliten „Heilsgewissheit“? Nach heutigem Verständnis müsste man mit Ja antworten, denn die „Heilsgewissheit“ beginnt angeblich mit der Bekehrung. Von dem Tag also, als das Volk Ägypten verlassen hatte, besaß es „Heilsgewissheit“. Nun berichtet die Bibel aber die höchst verstörende Tatsache, dass von den 600 000 Mann, die Ägypten verlassen hatten (2Mo 12,37), ein schier unglaublich winziger Anteil von gerade einmal zwei Männern – Josua und Kaleb – das Ziel der Reise, Kanaan, wirklich erreichte! Paulus drückt es sehr, sehr milde aus, wenn er sagt:

1Kor 10,5 An den meisten von ihnen aber hatte Gott kein Wohlgefallen, denn sie sind in der Wüste hingestreckt worden.

Anschließend betont er noch, dass diese Dinge für uns aufgeschrieben worden sind, damit wir nicht ihre Fehler wiederholen und dasselbe Schicksal erleiden:

1Kor 10,11 Alles dies aber widerfuhr jenen als Vorbild und ist geschrieben worden zur Ermahnung für uns, über die das Ende der Zeitalter gekommen ist.

Das griechische Wort für „Vorbild“ ist typos, von dem das deutsche Wort „Typologie“ stammt. Es bedeutet, dass eine prinzipielle Vergleichbarkeit zwischen Israels Situation und unserer heutigen besteht. Das macht diese Geschichte für uns sehr bedeutsam, und deswegen ist sie in der Schrift auch so ausführlich berichtet – für uns, das geistliche Israel am „Ende der Zeitalter“. Paulus’ Fazit und Appell im nächsten Vers lautet:

1Kor 10,12 Daher, wer zu stehen meint, sehe zu, dass er nicht falle.

Und wenn ich mich nicht völlig täusche, dann hat „Ich meine zu stehen“ durchaus etwas mit dem heute verbreiteten „Ich habe Heilgewissheit“ zu tun. Wir können noch fallen, und wir haben etwas zu tun, um das zu verhindern, nämlich „zusehen, dass wir nicht fallen“. Und damit wird meine „Heilsgewissheit“ zu etwas, das auch von mir persönlich abhängt und somit niemals absolute Gewissheit sein kann (und auch niemals so gedacht war).

Trotzdem ist unsere Aufgabe als Wanderer durch die Wüste keinesfalls, uns auf uns selbst zu konzentrieren und in uns selbst Stärke zusammenzuklauben, sondern gerade das Gegenteil: von uns selbst weg auf den göttlichen Führer zu sehen, der in der Wolken- und Feuersäule vor uns herzieht! Der persönliche Faktor ist da, doch besteht er paradoxerweise darin, dass ich „abnehme“ und Er „wächst“ (Joh 3,30), dass ich „sterbe“ und Er in mir „lebt“ (Gal 2,19f.), dass ich „schwach“ bin und Er in mir „stark“ (2Kor 12,10)! Aus diesem Grund lenkt Paulus gleich im nächsten Vers unsere Aufmerksamkeit auf Gott und Seine Treue während unserer Pilgerreise:

1Kor 10,13 Keine Versuchung hat euch ergriffen als nur eine menschliche; Gott aber ist treu, der nicht zulassen wird, dass ihr über euer Vermögen versucht werdet, sondern mit der Versuchung auch den Ausgang schaffen wird, sodass ihr sie ertragen könnt.

Gott weiß, dass wir gefallene Menschen sind; daher sind es allein „menschliche“ Versuchungen oder Prüfungen, die Er auf unserer Wanderschaft ins himmlische Kanaan zulässt. Und mit jeder Prüfung versorgt Er uns auch mit der nötigen Widerstandskraft, um an Gott und am Glauben festzuhalten. Und das ist übrigens eine absolute Gewissheit!

Wer wird also einmal die himmlische Heimat erreichen? Paulus gibt eine eindeutige Antwort im Hebräerbrief, wo er ebenso Israels Wüstenwanderung als Lehrbeispiel heranzieht und das „Eingehen in die Ruhe“ Kanaans als ein Bild für unsere Erlösung gebraucht. Er sagt:

Heb 4,3 Wir gehen nämlich in die Ruhe ein als die, die geglaubt haben

Dann ergänzt er, damit kein Missverständnis entsteht, dass er von einem Glauben spricht, der „eifrig“ ist und zum „Gehorsam“ führt:

Heb 4,11 Lasst uns nun eifrig sein, in jene Ruhe einzugehen, damit nicht jemand nach demselben Beispiel des Ungehorsams falle!

Und wie schon im ersten Korintherbrief baut er gleich unserer menschlichen Neigung vor, bei Ermahnungen auf uns selbst zu schauen, indem er auf Christus als mitfühlenden Fürsprecher und allmächtigen Erlöser hinweist:

Heb 4,15 Wir haben nicht einen Hohepriester, der nicht Mitleid haben könnte mit unseren Schwachheiten, sondern der in allem in gleicher Weise wie wir versucht worden ist, doch ohne Sünde.

16 Lasst uns nun mit Freimütigkeit hinzutreten zum Thron der Gnade, damit wir Barmherzigkeit empfangen und Gnade finden zur rechtzeitigen Hilfe!

Auch diese versprochene Gnade und rechtzeitige Hilfe in jeder Anfechtung dürfen wir aufgrund der Verdienste Jesu mit absoluter Gewissheit in Anspruch nehmen.

Folgen wir doch diesem wunderbaren, göttlichen Führer, egal was uns in der Wüste dieser Welt begegnet! Wenn unsere Augen auf Ihn gerichtet bleiben und wir – ob wir Freiheit von Schuld oder Freiheit von Sünde suchen – uns stets zu Ihm flüchten und auf Sein erlösendes Blut berufen, dann werden wir das gelobte Land erreichen, denn unser Herr führt immer zu Ende, was Er begonnen hat! In Ihm – in Seiner Liebe und Treue – liegt unsere ganze Gewissheit.

78. Laodizea braucht nicht menschliche Heilsgewissheit, sondern göttliche Heils-Ungewissheit – ein Aufrütteln aus dem gefährlichen Zustand einer falschen Rechtfertigungslehre, die blind für die Wahrheit macht.

Ein ganz wesentliches Problem mit dem gängigen Konzept von „Heilsgewissheit“ ist, dass es in aller Regel etwas Wichtiges außer Acht lässt: Jesus versucht im Brief an Laodizea, die Gemeinde der Endzeit davon zu überzeugen, dass sie unbewusst in einer falschen Gewissheit lebt. Das ist göttliche „Heilsungewissheit“ und natürlich völlig im Gegensatz zum heutigen Bemühen, möglichst allen „Heilsgewissheit“ zu vermitteln.

Gleichzeitig müssen wir betonen, dass Laodizeas Diagnose zwar sehr ernüchternd, ja schockierend ist, aber einen überaus konstruktiven und wohlwollenden Zweck verfolgt, nämlich eine gründliche geistliche Heilung. Die Wahrheit tut zuerst weh, ist aber trotzdem von tiefer Liebe motiviert, weil „der treue Zeuge“ weiß, dass allein der Weg über echte Selbsterkenntnis und „eifrige Buße“ zu dauerhafter Befreiung und wahrem Seelenfrieden führt.

Off 3,19 Ich überführe und züchtige alle, die ich liebe. Sei nun eifrig und tu Buße!

Paulus schreibt ähnlich an die Korinther, denen er einen recht strengen Brief mit zahlreichen Ermahnungen und Konfrontationen schickte, obwohl er wusste, dass es die Korinther treffen und traurig machen würde. Dem Apostel war aber klar, dass dies der einzig mögliche Weg zu Umkehr und umfassender Besserung für die Gemeinde war. Daher schreibt er etwas später in seinem zweiten Brief:

2Kor 7,9 Jetzt freue ich mich, nicht dass ihr betrübt worden, sondern dass ihr zur Buße betrübt worden seid …

10 Denn die Betrübnis nach Gottes Sinn bewirkt eine nie zu bereuende Buße zum Heil

11 Denn siehe, eben dies, dass ihr nach Gottes Sinn betrübt worden seid, wie viel Bemühen hat es bei euch bewirkt!

Paulus spricht von einer „Betrübnis nach Gottes Sinn“, die zwar zuerst unangenehm ist, aber wunderbare Früchte trägt: Sie führt zur Buße und eifrigem Bemühen und darüber zum Heil. Dieselbe „eifrige Buße“, sagt Jesus, brauchen wir als Gemeinde Laodizea. Kann es sein, dass wir unseren Geschwistern ungewollt ein „abgekürztes Heil“ vermitteln, ohne den mühsameren, aber notwendigen Weg über Trauer, Buße und echte Lebensreform („eifriges Bemühen“)? Nach meinen Erfahrungen, wonach ich in der Adventgemeinde auf fast allen Ebenen und Kanälen immer wieder auf unbiblisches, evangelisch-babylonisches Gedankengut zu Rechtfertigung und Erlösung stoße, muss ich die Frage leider mit Ja beantworten. Oder wann hast du zum letzten Mal eine Predigt darüber gehört, dass echter Glaube zu vollkommenem Gehorsam und vollendeter Heiligung führt?

Beachten wir die wunderbare und zutiefst biblische Balance im folgenden Zitat zwischen völligem Vertrauen auf Christus und völligem Gehorsam:

GW 50 Der Glaube an Christus, der die Menschen rettet, sieht nicht so aus, wie ihn viele darstellen. „Glaubt nur, glaubt!“, rufen sie, „Glaubt nur an Christus und ihr werdet gerettet. Das ist alles, was ihr zu tun habt.“ Während echter Glaube bei der Erlösung völlig auf Christus vertraut, führt er auch zur vollkommenen Übereinstimmung mit dem Gesetz Gottes. Der Glaube zeigt sich durch Werke. Und der Apostel Johannes erklärt: „Wer sagt: Ich kenne ihn, und hält seine Gebote nicht, der ist ein Lügner, und in dem ist die Wahrheit nicht.“ (1Joh 2,4)

Die Früchte zeigen die Qualität eines Baumes, und unser Leben und Verhalten Tag für Tag zeigt die Qualität der Rechtfertigung, die wir für uns beanspruchen. Wenn Gott vergibt, nimmt Er Sünde weg, und das zeigt sich in Erweckung und Reformation, in Wiedergeburt und einem neuen Leben in Liebe, Sanftmut, Güte und Gerechtigkeit. Wenn uns diese Erfahrung offensichtlich fehlt, sollten wir keine Zeit verlieren und den einzigen Weg gehen, der wirklich ans Ziel führt, nämlich uns vor Gott zu demütigen und von Ihm Sündenerkenntnis, Buße, Vergebung, Umkehr, neue Motive, neue Ziele und die Fülle Seiner Liebe und Seines Geistes schenken zu lassen. Es gibt nichts, was uns tiefer mit Freude, Dankbarkeit und Liebe erfüllen wird, als die Erfahrung zu machen, dass echte Vergebung immer die Befreiung zu einem neuen Leben in Gehorsam und vertrauensvoller Hingabe an Christus beinhaltet. Geben wir uns nicht mit weniger zufrieden! Das wäre nicht nur falsche Bescheidenheit, sondern eine Gefahr fürs Seelenheil. Suchen wir das Echte, das Original – den einen, wahren Christus und das eine, wahre, „ewige Evangelium“. Das ist nicht nur für unsere persönliche Erlösung notwendig, sondern auch für unseren Auftrag der globalen Verkündigung der Dreiengelbotschaft.

77. Die entscheidende Frage lautet: „Liebst du Jesus?“, wobei damit die Liebe gemeint ist, von der Jesus sagt: „Liebt ihr mich, so haltet meine Gebote!“ (Joh 14,15)

Diese These hängt eng zusammen mit Nr. 80, daher kommentiere ich sie hier gemeinsam. Beide Thesen versuchen, etwas zum Ausdruck zu bringen, was sehr oft mein Empfinden bei dieser Thematik ist: „Heilsgewissheit“ soll objektiv zusprechen, was unsere subjektive Beziehung mit Jesus scheinbar nicht leisten kann: Sicherheit über unseren geistlichen Status vor Gott und daraus folgend inneren Frieden. Das zugrunde liegende Problem – mangelnde Nähe zu Christus und daraus folgend schwankende Treue in der alltäglichen Nachfolge – bleibt aber unverändert bestehen. „Heilsgewissheit“ versucht, ein Symptom zu kurieren (Angst vor den Folgen eines zu wenig geistlichen Lebensstils), das gar nicht da wäre, würde eine enge, liebevolle Vertrautheit mit Jesus bestehen.

Auch wenn das niemand so benennen würde, wird so letztlich das „Heil“ vom „Heiland“ abgekoppelt. Eine rettende Beziehung wird auf rettende Tatsachen reduziert: Jesus starb für mich, daher betrachtet Gott mich als gerecht und mein Name steht im Buch des Lebens – unabhängig davon, wie mein Glaubensleben real aussieht. Es ist wie das Bemühen, eine Ehe zu retten, indem man sich vom Partner schriftlich zusichern lässt, dass er sich nie scheiden lassen wird. Es ist der falsche Ansatz! Es mag die Angst vor dem Verlassenwerden und den Anwaltskosten nehmen, doch Frieden und Glück erlebt man damit kein bisschen mehr als vorher. Warum sind wir in unserem Glaubensleben trotzdem so schnell zufrieden mit diesem Weg? Ich möchte niemandem zu nahe treten oder wehtun, doch die traurige Antwort scheint mir zu sein, dass wir mit einem lauen Glauben oft weitaus besser leben können als mit einer diffusen Angst vor dem Gericht. Doch wenn eine schlechte Beziehung akzeptabel ist, solange ich keine Trennung zu fürchten brauche – was sagt das über meine Liebe zum anderen …?

Womit wir beim Kern der beiden Thesen wären: Mein „Heil“ ist genauso sicher oder unsicher wie meine Beziehung zum „Heiland“. Wenn es einen Anhaltspunkt für „Heilsgewissheit“ gibt, dann ist es die Liebe zu Jesus. Meine Liebe zu Ihm entsteht aus dem Betrachten Seiner Liebe zu mir – für mich Sein Leben zu geben, als ich noch „Feind“, „Sünder“ und „Gottloser“ war, wie Paulus sagt (Röm 5,6.8.10). Wenn ich diese Liebe erwidere, entsteht eine innige, existenzielle Lebensgemeinschaft mit Jesus – dann „habe“ ich „den Sohn Gottes“ (1Joh 5,12; These 80). Und mit „Christus in mir“ wohnt auch Seine Gerechtigkeit in mir und offenbart sich in einem neuen Leben des „Haltens Seiner Gebote“ (Joh 14,15). Die Liebe zu Jesus öffnet Ihm die Herzenstür, und indem Er mir nahekommt, bringt Er mich in Übereinstimmung mit Seinem Wesen (= Seinem Gesetz). Daher kann Johannes sagen:

1Joh 5,3 Dies ist die Liebe Gottes [o. Liebe zu Gott], dass wir seine Gebote halten, und seine Gebote sind nicht schwer.

Ein geistliches Leben im Gehorsam ist die natürliche Folge, wenn Christus mit Seiner Liebe ins Herz einzieht. Das heißt nicht, dass wir nicht auch angegriffen werden vom Versucher und unseren sündigen Neigungen Widerstand leisten müssen – ganz sicher werden wir das! Dennoch ist unser Reden und Handeln grundsätzlich ein unwillkürliches Ausleben der Gemeinschaft mit Gott. Es ist diese Harmonie mit dem Gesetz der Liebe zu Gott und den Mitmenschen, die der Heilige Geist in uns wirkt, als Beweis der Vergebung unserer Sünden, die unseren neugewonnenen Frieden mit Gott auf ein dauerhaftes Fundament stellt. Es ist das stärkste Zeugnis, dass wir Gottes Kinder sind.

1Joh 4,16 … Gott ist Liebe, und wer in der Liebe bleibt, bleibt in Gott und Gott bleibt in ihm.

Fazit: Wenn wir in Angst und Sorge um unseren geistlichen Zustand sind, weil uns die Kraft zum Gehorsam und der innere Friede fehlen, nützen weder eigene Anstrengungen, sich zu bessern, noch Versicherungen, aufgrund der zugerechneten Gerechtigkeit Jesu sei trotzdem alles in Ordnung. Stattdessen dürfen wir vor Gottes Angesicht kommen und uns Ihm von ganzem Herzen zuwenden, Seine Nähe und Gemeinschaft suchen, um Seine vergebende Gnade und die Erfüllung mit dem Heiligen Geist bitten. Wir müssen zu dem gehen, der die Quelle allen geistlichen Lebens ist – Jesus, unser Heiland, der uns so innig liebt! Hier ist die wahre Heilung eines kränkelnden Glaubenslebens – „den Sohn zu haben“, und zwar tief in Herz und Sinn „wohnend“, nicht nur als zeitweisen Gast. Wenn Jesu Gnade die Wurzel unseres Baumes heilt, wird Sein Leben in Stamm, Äste und Zweige vordringen und Knospen, Blüten und Früchte hervorbringen, als ein lebendiges Zeugnis Seiner erlösenden Liebe.

76. Die oft gestellte Frage „Hast du Heilsgewissheit?“ offenbart ein mangelhaftes Verständnis vom Evangelium.

Ich denke mittlerweile, dass diese These zu pauschal formuliert ist – sollte ich jemanden dadurch verletzt haben, möchte ich mich herzlich entschuldigen. Bitte verstehe diese These so, als wäre hinter „offenbart“ ein „nicht selten“ eingefügt. Das zumindest ist meine Beobachtung: Es gibt so viele unterschiedliche Vorstellungen davon, was „Heil“ und was „Gewissheit“ ist, sowohl bei den Rednern als auch den Zuhörern! Ein so missverständlich oder subjektiv gebrauchter Begriff kann eigentlich nur Verwirrung stiften oder für peinliche Situationen bei den Gefragten sorgen – wer möchte sich schon öffentlich in eine Lage bugsiert sehen, wo er offenbar „keine Heilgewissheit“ hat …?!

Ein ehrwürdiger adventistischer Seelsorger zum Beispiel „erklärte“ mir als jungem Mann mit seiner ganzen eminenten Autorität, die Frage nach meiner Heilsgewissheit müsse ich genauso spontan und unzweifelhaft beantworten können wie die Frage, ob ich heute gefrühstückt hätte. Ein anderer Prediger, den ich sehr für seine Treue schätze, sagte von der Kanzel, wir dürften „Heilsgewissheit“ haben, aber nicht „Heilssicherheit“. Ein dritter, von mir nicht minder respektierter Redner erklärte, „Heilsgewissheit“ würde immer nur „für heute“ gelten. Hinter solchen Aussagen steckt für mich so etwas wie die Quadratur des Kreises: der Versuch, den Geschwistern etwas sicher zuzusprechen (Heil), was andererseits doch noch nicht endgültig ist, weil wir als Adventisten nicht an „Einmal gerettet, immer gerettet“ glauben – von diesem Extrem wollen wir uns abgrenzen, aber trotzdem an der „Gewissheit“ festhalten, was zu unterschiedlichen Erklärungen führt.

Nun möchte ich deutlich sagen, dass ich die gute und seelsorgerliche Motivation hinter solcherart Zuspruch an die Geschwister verstehe und voll anerkenne. Ich möchte auch niemandem einen Vorwurf machen und keinerlei Urteil über Personen aussprechen. Es geht mir um die Sache selbst und um unsere Gemeinden, denn ich sehe das große Problem, dass diese Art Trost der eigentlichen Not nicht abhilft – weil es nicht der Weg ist, auf dem Gott tröstet und festigt.

Seien wir mal so „kühn“ und schauen der Wahrheit ins Auge: Wir sind noch nicht endgültig errettet, und deswegen ist unser Heil auch noch nicht „gewiss“. Diese Feststellung hat aber rein gar nichts mit der Vorstellung zu tun, wir müssten nun den Rest unserer Tage in „Furcht und Zittern“ verbringen! Hier existiert einfach eine gesunde Spannung zwischen „schon jetzt“ und „noch nicht“. Unser Leben ist voll von solchen gesunden Spannungen, von scheinbaren Gegensätzen, die sich zu etwas Gutem ergänzen. Und im Erlösungsplan ist es nicht anders. Unsere Errettung hat einen Anfangs- und einen Endpunkt, und dazwischen liegt ein Prozess. Dies ist eine gesunde, gottgewollte Spannung, und wir brauchen weder zu versuchen, sie zu beseitigen, noch uns dafür vor anderen zu entschuldigen. Die Bibel veranschaulicht diese drei Elemente (Anfang, Prozess, Ende) in zahlreichen Bildern, z. B.

  • vom Weizenkorn, das (1) keimt, (2) wächst und (3) eine volle Ähre hervorbringt;
  • vom Menschen, der (1) geboren wird, (2) wächst und (3) eines Tages ausgewachsen ist;
  • vom Mehl, das (1) Sauerteig aufnimmt und (2) allmählich gesäuert wird, bis (3) alles durchsäuert ist;
  • vom Wettlauf, der aus (1) dem Start, (2) dem eigentlichen Lauf und (3) der Zielüberquerung besteht;
  • vom Tempel der Gemeinde, der (1) Fundament und Eckstein bekommt, (2) dann aufgebaut wird und (3) am Ende den Schlussstein erhält;
  • und auch die drei Abteile (1) Vorhof, (2) Heiliges und (3) Allerheiligstes im Heiligtum repräsentieren diesen Prozess.

Ich werde gleich noch genauer auf biblische „Heilsgewissheit“ (wenn man es so nennen möchte) eingehen. Aber an dieser Stelle möchte ich den obigen Satz ergänzen und eine Art Gleichgewicht herstellen: Wir sind noch nicht endgültig errettet, aber Gott hat die besten aller nur denkbaren Voraussetzungen dafür geschaffen, dass es einmal so sein wird. Diese „besten aller nur denkbaren Voraussetzungen“ sind in einer Person fokussiert: Immanuel („Gott ist mit uns“), Jesus („Retter von Sünde“), Christus in uns (der Grund für unsere „Hoffnung auf die ewige Herrlichkeit“).