49. Das adventistische Verständnis vom Erlösungswerk Jesu, wie es auch 1888 verkündigt wurde, baut zwar auf den Erkenntnissen der Reformation auf, geht aber darüber hinaus.

Wir sagen manchmal, dass alle unsere Lehren Christus zum Mittelpunkt haben müssen – und das lässt sich nur von Herzen bejahen. Wenn aber jede Lehre auf ihre Weise etwas von Christus und Seinem Wesen beschreibt, der das Abbild des unsichtbaren Gottes ist (Kol 1,15), dann verhilft jede wahre Lehre auch zu einer tieferen Gotteserkenntnis. Und da Erlösung die Wiederherstellung des Bildes Gottes im gefallenen Menschen ist, bringt eine bessere Gotteserkenntnis auch ein besseres Erlösungsverständnis mit sich.

Schon aus dieser Überlegung heraus wird klar, dass Gottes Endzeitvolk mit dem weitreichendsten Lehrgebäude aller Zeitalter einschließlich einer umfassenden Prophetieauslegung ein weitaus klareres und detaillierteres Bild von Gott, Seinem Wesen, Seinem Gesetz, den Streitpunkten im großen Kampf und dem Erlösungswerk besitzen muss als die Reformatoren zu ihrer Zeit. Allein die Heiligtumslehre erlaubt uns schon tiefere Einblicke in die Art und Weise, wie unser Herr Menschen für die Ewigkeit rettet. Dazu im Folgenden mehr.