Dan 9,24 Siebzig Wochen sind über dein Volk und über deine heilige Stadt bestimmt, um das Verbrechen zum Abschluss zu bringen und den Sünden ein Ende zu machen und die Schuld zu sühnen und eine ewige Gerechtigkeit einzuführen und Gesicht und Propheten zu versiegeln, und ein Allerheiligstes zu salben.
Mt 1,21 Und sie wird einen Sohn gebären, und du sollst seinen Namen Jesus nennen; denn er wird sein Volk erretten von seinen Sünden.
Joh 1,29 Siehe, das Lamm Gottes, das die Sünde der Welt hinwegnimmt!
Christi Menschwerdung, Sein Leben, Sterben sowie Sein himmlischer Priesterdienst dienen dem einen Ziel: den tragischen Einbruch der Sünde in diese Welt mit all seinen schrecklichen Folgen für immer umzukehren – den Fluch der Übertretung auf sich zu nehmen und uns unter Gottes ewigen Segen zu stellen. Daniel prophezeite über den Messias, Er werde der Sünde „ein Ende machen“ und an ihre Stelle für alle Zeiten „Gerechtigkeit“ setzen. Dies geschieht kraft Seines Dienstes im Heiligtum, wo das Blut von Golgatha wirksam gemacht wird.
Heb 9,12 [Christus ist] mit seinem eigenen Blut ein für allemal in das Heiligtum hineingegangen und hat uns eine ewige Erlösung erworben.
Die Grundlage der Erlösung ist Jesu Opfer am Kreuz (Sein „Blut“), doch zu unserer persönlichen Erlösung wird dieses Opfer erst durch Jesu Vermittlung als Hohepriester. Es mag banal klingen, ist aber so essenziell zu verstehen: Heiligung geschieht im Heiligtum. Dort kommt das Blut des Sohnes Gottes zur Anwendung, und von dort geht alles aus, was zu unserem Heil notwendig ist. Deswegen heißt es über die Erlösten im Himmel:
Off 7,14 Sie haben ihre Gewänder gewaschen und sie weiß gemacht im Blut des Lammes.
Wer die „ewige Gerechtigkeit“ erlangt, die der Messias auf diese Erde gebracht hat, und wer nicht, entscheidet sich im Heiligtum. Darum sagt Christus, wenn er seinen Dienst im Heiligtum beendet:
Off 22,11 LUT Wer Böses tut, der tue weiterhin Böses, und wer unrein ist, der sei weiterhin unrein; aber wer gerecht ist, der übe weiterhin Gerechtigkeit, und wer heilig ist, der sei weiterhin heilig.
Solange Christus vor dem Gnadenthron Fürsprache einlegt, kann sich jeder Mensch zu Gott wenden, doch wenn Seine Fürbitte beendet ist, ist der Zustand des Menschen – er sei gerecht oder ungerecht – verewigt. Es gibt da auch keine Grauzone, keine dritte Gruppe von Leuten, die „ziemlich heilig“ oder „fast immer gerecht“ sind. Jeder Mensch wird entweder „böse und unrein“ sein oder „gerecht und heilig“. Das ist einerseits ernst und ernüchternd, andererseits aber auch voller Hoffnung, weil es beweist, dass unzählige Menschen mit den gleichen Schwachheiten wie wir tatsächlich einmal zur zweiten Gruppe gehören werden: zu denen, die nach Jesu unbestechlichem und wahrhaftigem Urteil wirklich „Gerechte und Heilige“ sind, was ja nur andere Begriffe für „Vollkommene“ sind!
Um zu erklären, warum wir im Glauben zu Recht unsere Vervollkommnung erwarten dürfen, stellt Paulus im Hebräerbrief Alten und Neuen Bund einander gegenüber. Der Alte Bund beweist durch seine ständig wiederholten Rituale seine Wirkungslosigkeit gegenüber dem Sündenproblem, der Neue Bund dagegen beweist durch seine einmaligen Handlungen seine enorme Wirksamkeit. Der Alte Bund konnte die Gläubigen nicht vervollkommnen, der Neue Bund tut es! Beachten wir folgenden Vergleich:
Alter Bund | Neuer Bund |
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Gerade der letzte Punkt ist wichtig für unsere Betrachtung: Hätten die Opferungen des Alten Bundes die Anbeter vollkommen gemacht, dann hätten sie aufgehört. Christi Opfer im Neuen Bund dagegen lässt die Opfer aufhören, weil es die Anbeter zur Vollkommenheit führt. Das ist der Kern von der gesamten Argumentation im Hebräerbrief: Der Neue Bund ist in allen seinen Belangen vollkommen: vom Heiligtum über das Opfer bis zum Hohepriester. Deshalb ist dieser Bund auch in der Lage, das hervorzubringen, was über Christus geweissagt worden ist: „eine ewige Gerechtigkeit“ (Dan 9,24).
Fazit: Die Tatsache, dass Christi Mittlerdienst im Himmel eines Tages aufhören wird, sollte uns nicht mit Befürchtungen erfüllen, sondern vielmehr starken Trost geben, weil wir damit sicher wissen, dass Jesu Fürsprache in der Tat die vollkommene Heiligung der Gläubigen bewirkt!