11. Der mangelhafte Glaube verhindert die Erfahrung vollständiger Rechtfertigung aus Glauben, von Jesus als „Nacktheit“ diagnostiziert.

Was ich weder für nötig noch für möglich halte, werde ich auch nicht in Anspruch nehmen – weil ich gar nicht daran glaube. Viele halten es für das Evangelium, „gesund gesprochen“ statt „gesund gemacht“ zu werden. Tatsächlich aber gibt es so einen Zustand gar nicht, denn alle, die Christus während seines irdischen Wirkens „gesund sprach“, wurden im selben Zuge „gesund gemacht“. Eine „Rechtfertigung“, die „gerecht spricht“, ohne „gerecht zu machen“, ist tatsächlich nicht mehr als eine eingebildete Rechtfertigung, und Menschen, die diesem Glauben anhängen, sind in Wirklichkeit „nackt“ – ohne das Kleid der Gerechtigkeit Jesu.

Das ist die trügerische Situation, aus der Christus seine Gemeinde durch die Botschaft an Laodizea befreien will. Er möchte in uns den Glauben an die unbegrenzte Macht seines göttlichen Wortes entfachen – dass es in uns genau das hervorbringen wird, was es beinhaltet: Gerechtigkeit, was nur ein anderes Wort ist für Heiligkeit, Liebe, Vollkommenheit.

Jes 55,10 Denn wie der Regen fällt und vom Himmel der Schnee und nicht dahin zurückkehrt, sondern die Erde tränkt, sie befruchtet und sie sprießen lässt, dass sie dem Sämann Samen gibt und Brot dem Essenden,

11 so wird mein Wort sein, das aus meinem Mund hervorgeht. Es wird nicht leer zu mir zurückkehren, sondern es wird bewirken, was mir gefällt, und ausführen, wozu ich es gesandt habe.

Würden wir mehr den Geist der Weissagung lesen und glauben, was Gott uns darin sagt, die Warnungen ebenso wie die unzähligen Ermutigungen und Verheißungen, so hätte die Gemeinde ihren Laodizea-Zustand längst erkannt und im Glauben an Gottes Liebe, Güte und Macht überwunden. Hier nur eine von vielen Stellen, wo Ellen White deutlich macht, worin rettender Glaube wirklich besteht:

3SM 360 Am Tag des Gerichts wird das Leben desjenigen, der seine menschliche Fehlerhaftigkeit und Unvollkommenheit behalten hat, nicht gerechtfertigt werden. Für ihn wird im Himmel kein Platz sein. Er hätte keine Freude an der Vollkommenheit der Heiligen im Licht. Wer nicht genug Glauben an Christus hat, um zu vertrauen, dass Er ihn vor dem Sündigen bewahren kann, hat nicht den Glauben, der ihm Eintritt in das Reich Gottes verschaffen wird.

Nicht wenige Geschwister reagieren auf so eine Aussage mit „Heulen und Zähneklappen“ und fühlen sich furchtbar entmutigt und vom Heil ausgeschlossen. Der Grund dafür ist, dass sie auf sich selbst schauen statt auf ihren Erlöser. Ihre bedrückende Seelenlast wird verschwinden, sobald sie ihre Augen fest auf Jesus und Seine grenzenlose Liebe zum gefallenen Menschen und Seine unbeschränkte Rettermacht richten.

Denn immer finden sich in solchen mahnenden Worten auch wunderbare, mächtige Verheißungen, an die wir uns klammern dürfen – in diesem Fall: Du kannst Christus vertrauen, dass Er dich vor dem Sündigen bewahren kann! Und wenn du in diesem Glauben an Christus festhältst – vielmehr dich von Ihm festhalten lässt –, so wird dir einmal „reichlich gewährt werden der Eingang“ in das Reich Gottes (2Pe 1,11). DAS sollen und dürfen wir aus Zitaten wie diesem herauslesen und für uns persönlich in Anspruch nehmen! Wir dürfen und sollen glauben, kindlich und grenzenlos vertrauen. Der diese Verheißungen ausgesprochen hat, liebt uns und hat Sein Leben dafür gelassen, uns zu heilen und für immer zu sich zu holen. Er kann nicht lügen, und Er wird vollenden, was Er in uns begonnen hat, wenn wir Ihm glauben. Leg deine Hände, mögen sie auch zittern, in die Seinen, und lass dich von Ihm halten, leiten und heilen! Er ist unser Friede.